Wohnungsnot im Alter: Ein wachsendes Problem

Inhaltsverzeichnis

Altersarmut und dadurch bedingte Wohnungsnot

Wohnungsnot im Alter in Deutschland und aktuelle politische Situation sind Themen, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Die wachsende Anzahl älterer Menschen und der Mangel an geeigneten Wohnungen stellen Deutschland vor große Herausforderungen. Auch junge Menschen plagt mittlerweile schon eine große Angst vor Altersarmut. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Ausmaß der Wohnungsnot im Alter und die aktuellen politischen Maßnahmen, die ergriffen werden, um diese Problematik in den Griff zu bekommen. Nicht nur in den großen Ballungsräumen wie Frankfurt fehlt es an Wohnraum für Senior*innen. Auch in Marburg und Umgebung werden Wohnungsnot und Altersarmut zu einem wachsenden Problem. Hier stehen neben der Politik vor allem Bauunternehmen und Vermieter*innen in der Verantwortung, da sie den Wohnungsmarkt formen. Da es genug Wohnungssuchende gibt, stehen sie aktuell vor keinem Problem. Hier gilt es, die eigene Zuständigkeit ernst zu nehmen und die Wohnungsnot mitzubekämpfen. In Marburg und Umgebung möchte Gotthold Projektentwicklung nun Baulücken schließen, sowie leerstehende Immobilien durch Sanierung wieder den Wohnungssuchenden zugänglich zu machen. Innovative Neubauprojekte ermöglichen Senior*innen barrierearmes Wohnen in der Eigentumswohnung.

Die demografische Herausforderung

Die Bevölkerung Deutschlands altert: Es wird erwartet, dass bis 2060 jede*r dritte Deutsche älter als 65 Jahre sein wird. Dies führt zu einer wachsenden Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen. Eine Studie des Pestel-Instituts zeigt die Probleme des Wohnungsmarkts auf. Die Babyboomer-Generation hat laut der Studie mit 1,065 Millionen Geburten im Jahr 1964 zu einem rasanten Bevölkerungswachstum beigetragen, der im darauffolgenden Jahrzehnt wieder stark abgesunken ist. Da die geburtenstarke Generation nun in Rente geht, zeigen sich nicht nur Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Der Wohnungsmarkt steht ebenfalls vor einer Krise. Die Nachfrage nach Wohnungen ist groß, doch es mangelt an bezahlbarem Wohnraum. Unter anderem junge Familien und Renter*innen finden keine passende Wohnung mehr. Das Problem der Armut und Wohnungsnot im Alter, welches sich in Zukunft noch weiter vergrößern wird, führt bis zur Altersobdachlosigkeit. Viele Senior*innen wohnen zudem in großen Wohnungen oder Häusern, um die sie sich nicht mehr kümmern können und die nicht altersgerecht gestaltet sind. Es fehlt an barrierearmen und barrierefreien Wohnungen, vor allem an solchen, die in einem bezahlbaren Spektrum liegen.

Die aktuelle Wohnsituation für ältere Menschen in Deutschland

In Deutschland gibt es derzeit rund 17 Millionen Menschen über 65 Jahre. Viele von ihnen leben in nicht seniorengerechten Wohnungen, was zu einer Reihe von Problemen führt. Viele leben auf sich allein gestellt in großen Einfamilienhäusern oder Wohnungen mit vielen Zimmern. Oft sind die Kinder ausgezogen und hinterlassen unbewohnte Zimmer.  Die Senior*Innen schaffen es nicht mehr, sich um jedes Zimmer zu kümmern und bewohnen oft nur einen Teil der großen Wohnfläche. Trotzdem leiden sie unter hohen Miet- oder Instandhaltungskosten sowie unter den steigenden Nebenkosten. Da die Anfangsmieten gestiegen sind, lohnt sich allerdings auch ein Umzug in eine kleinere Wohnung nicht immer. Auch besitzen ältere Menschen oft eine Vielzahl and Möbeln und Gegenständen, von denen sie sich nur bedingt trennen möchten, was sie am Umzug hindert.

Um ein weitgehend eigenständiges Leben führen zu können, benötigen Senior*innen dringend eine altersgerechte Wohnung. Doch es mangelt an Wohnungen, die mit Rollstuhl oder Rollator genutzt werden können. Viele dieser Wohnungen sind mit einer geringen Rente außerdem kaum zu bezahlen. 

Eine große Auswirkung auf die Altersarmut haben außerdem die hohen Pflegekosten, die auf viele zukommen. Diese sind mit einer durchschnittlichen Rente ebenfalls kaum zu stemmen. Besonders stark betroffen von Rentenarmut sind Frauen, die oft durch Kindererziehung weniger gearbeitet haben. Dieses Problem wird sich in Zukunft noch verschärfen. Durch die großen Gehaltsunterschiede verdienen Frauen meist weniger, was zu einer geringeren Rente führt. 

Politische Maßnahmen gegen die Wohnungsnot im Alter

Die wachsende Anzahl älterer Menschen in Deutschland erfordert eine Anpassung der Wohnraumversorgung an ihre Bedürfnisse. Politische Maßnahmen, wie die Förderung von altersgerechtem Wohnen, die Einführung der Mietpreisbremse und der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus, sind wichtige Schritte, um die Wohnungsnot im Alter zu bewältigen und den älteren Menschen in Deutschland ein angemessenes und würdiges Leben zu ermöglichen. Caren Lay von der Linksfraktion hat die Idee hervorgebracht, einen Wohnungstausch von jungen Familien und Senior*innen zu ermöglichen. Diese Option solle in das Mietrecht integriert werden und vor steigenden Mieten bei einem Umzug bewahren.  Dieser Vorschlag soll auch jungen Familien zugutekommen, von denen ein Großteil in „beengten Wohnverhältnissen lebt“. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. 

Der Wohnungsmarkt muss revolutioniert werden

Gotthold Projektentwicklung möchte einen Beitrag dazu leisten, die Städte wieder bewohnbarer zu machen – mit dem Fokus auf Senioren, jungen Familien und Singles. In der Posener Straße in Kirchhain entsteht momentan ein modernes Neubauprojekt, das acht verschiedene Wohneinheiten beinhaltet. Die Wohnungen werden barrierearm gestaltet, um so mit Rollator oder Rollstuhl einen reibungslosen Ablauf im Alltag zu ermöglichen. Das Immobilienprojekt ist auf verschiedene Generationen und Lebenssituationen ausgerichtet. So können Menschen mit unterschiedlichen Wohnkonzepten unter einem Dach wohnen, wodurch ein lebhafteres Zusammenleben gestaltet wird. In der Marburger Innenstadt plant Gotthold Projektentwicklung die Sanierung verschiedener Altbauten, um mehrere Mietparteien in einem Haus unterzubringen. Dazu gehören unter anderem denkmalgeschützte Gebäude, die eine sehr durchdachten Modernisierung voraussetzen. Baulücken in der Stadt sollen geschlossen werden, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Barrierearmes Badezimmer im Neubauprojekt in Kirchhain

Barrierearme Badezimmer mit großzügigen Duschbereichen erleichtern den Alltag im Neubauprojekt in Kirchhain

Die Wohnungsnot im Alter in Deutschland ist auf die steigende Anzahl älterer Menschen und den Mangel an geeigneten Wohnungen zurückzuführen. 

Zu den Hauptproblemen, die ältere Menschen in Bezug auf ihre Wohnsituation in Deutschland erleben, gehören eingeschränkte Mobilität aufgrund von Barrieren in den Wohnungen, fehlende Gemeinschaftsräume und soziale Kontakte sowie hohe Mieten und Nebenkosten.

Politische Maßnahmen zur Bewältigung der Wohnungsnot im Alter in Deutschland umfassen die Förderung von altersgerechtem Wohnen, die Einführung der Mietpreisbremse und den Ausbau des sozialen Wohnungsbaus. Allerdings fehlt es momentan vor allem an bezahlbarem und seniorengerechtem Wohnraum.

Mehrgenerationenhäuser sind Wohnprojekte, in denen Menschen verschiedener Altersgruppen und Lebenssituationen zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen. Sie fördern das Zusammenleben von Jung und Alt, indem sie generationsübergreifende Aktivitäten und gemeinschaftliche Räume bieten.